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Montag, 1. Januar 2018

Gestern liess den Geist ich schweifen...

Gestern liess den Geist ich schweifen,
Der tat hier und dorthin streifen,
Als er einen Trigger fand,
An dem er sich heut' aufgehangt... :D

Politik vs Spiritualität

Auf dem Hinweg zu Gott/SELBST gilt der Rückzug aus der Welt. Keiner, der sich diesem weltentfremdenden Prozess einmal ausgeliefert hat, kann daraus aussteigen, um sich ernsthaft der Politik=Weltverbesserung zu widmen.
https://www.facebook.com/groups/335977609907181/

Auf dem Rückweg in die "Welt": Niemand, der bei sich SELBST angekommen ist,  hat das Bedürfnis, ordnend in den Weltenlauf einzugreifen. Wer erkannt hat, dass das konditionierte Ego synonym mit Welt ist, hat keinen Anlass mehr, die Verhältnisse der äusseren Welt zu verändern, stattdessen hat er (s)ich von seiner Weltsicht desidentifiziert. Letztlich aber ist er zum reinen Beobachter geworden, d.h. er greift nicht in Geschehnisse der Welt ein, - nicht einmal "spielerisch" -  derweil er sie JETZT als ein Konstrukt seiner Gedanken erkannt hat. Jede Absicht, die Welt zum Guten verändern zu wollen, kann nur ein konditioniertes Ego haben, welches Gut& Böse, links und rechts noch nicht transzendiert hat und an sog. menschliche/humanistische  Werte glaubt.
Spiritualität ist jenseits von Gut und Böse, rechts und links, deswegen ist es besonders abartig, wenn ein sog. Spiritueller sich  nicht der Spaltung bewusst ist, wenn er in einer bekannten spirit. Zeitschrift ein Plädoyer für eine linke Spiritualität verfasst. Demzufolge wären die Linken die Guten und die Rechten die Bösen  - - - und schon ham wir wieder  den Salat. Man verschone die Welt mit spirituellen Schwarz-Weiss-Denkern und Linken, die sich spirituell dünken.

Politiker wollen immer das Gute und genau das ist das Problem eines Spirituellen, der ein Politiker sein will und vice versa.  Am bösesten aber ist der Wille, wenn er im Namen Gottes nur Gutes tun will, ohne die bösen Konsequenzen zu bedenken. Der neue Gott heisst heute "Humanismus" und "Menschenrecht". Ein moralitär pervertiertes Konstrukt, welches  dem sozialen "Wohl und dem Nutzen des Menschen" dienen soll unter der diktatorisch-faschistoiden Bedingung, dass der ahnungslose Bürger seine Identität aufgibt, im Namen eines top down verordneten neuen Paradigmas bzw. eines neuen Menschenbildes.

Man kann die äussere Welt und die innere Welt nicht in Deckung miteinander bringen, sondern nur (s)Ich=Welt transzendierend übersteigen/überwinden, dann gibt es auch keine Grenzen mehr zwischen dieser und jener.
Sicher, es ist auch jenseits von Ego noch möglich, sich für das Weltgeschehen zu "interessieren", allerdings ohne sich damit zu identifizieren, ohne mit der Welt etwas "machen"  oder gar in der Politik  mitmischen zu wollen. Das Himmelreich, das Reich des Geistes ist nicht von dieser Welt. Das war und ist immer noch eine radikale Absage! Der Anarchist des Herzens ist nicht (mehr) rebellisch und arbeitet sich ganz gewiss nicht an der äusseren Welt ab. Meine Güte, diese linken Spirituellen glauben im Grund ihres Herzens immer noch mehr an ihre Helden wie Che Guevara als an sich SELBST. Politiker sind Reformer,niemals ist und war aber jemals  ein Befreiter (Meister) ein Sozialreformer/Politiker, der nach Nützlichkeitsprinzipien handeln könnte. Gandhi war kein Befreiter, er war ein religiöser Reformer, die Freiheit, die er erkämpfte, ist VON dieser Welt, er kämpfte um eine diesseitige Befreiung der Menschen von äusserer Unterdrückung. Die wahre innere Freiheit erlangt  man nur im inneren Kampf - im Heiligen Krieg mit den INNEREN Unterdrückungsstrukturen - da gibt es kein Sowohl-als Auch. ("Sowohl-als" auch ist ein Gegensatz integrierender BEWUSSTSEINsmodus und nichts,  was man MACHEN kann, er bezieht sich  nicht auf das Ego bzw. Tätigkeiten in dem Sinn, dass man sowohl dies als auch jenes MACHEN könne.Transzendiert sind die Gegensätze dann  auf der letzten Stufe des "Weder dies noch jenes"-BW  (neti neti) in dem das konditionierte Glaubenssatzuniversum/Weltbild komplett im "Nichts" aufgelöst - dekonstruiert bzw. desidentifiziert -   ist.)

Rottenfusser zitiert den Dalai Lama:

  „Es gibt eine philosophische Meinung, die Moralisten davor warnt, sich in Politik einzumischen, weil diese der ethischen und moralischen Grundsätze entbehre. Diese Entwicklung gibt Anlass zur Sorge, denn eine Politik ohne ethische Grundsätze dient nicht dem Wohl und Nutzen des Menschen.«  Und weiter: »Man hört des öfteren von spirituellen Menschen, dass sie die Vermischung von Politik und Religion mit Sorge erfüllt, da sie eine Verzerrung der Ethik durch Politik und dadurch eine Verunreinigung der Religion befürchten. Solche Überlegungen sind nicht nur selbstsüchtig, sondern auch in sich widersprüchlich. Alle Religionen sind ja dazu da, dem Menschen zu dienen und zu helfen, und mit jeder Abgrenzung von Religion gegen Politik gibt man ein machtvolles Instrument preis, das im Sinne des sozialen Wohlergehens der Menschen wirken soll.«

Brrrr, das ist ein an der Realität völlig vorbeigehendes pseudo-humanistisches,  idealistisch-moralitäres Gesülze aus der Sicht des Status eines Priesterkönigs. Kleriker und andere Moralisten haben nichts in der Politik zu suchen, man schaue nur in die Gegenwart und sehe, was sie gerade anrichten, die faschistoiden Linkscamouflaschen im Verband mit den Klerikern... Die Religionen sind realiter zum Kreuz der Menschheit geworden, nur die politische Entmachtung der Religionen, die Säkularisierung kann die fundamentalistischen Auswüchse der div. Religionen in Schach halten. Das Reich Gottes aber ist nicht von dieser Welt und eine politisierende Kirche versteckt mit ihren Machenschaften einmal mehr den Schlüssel zum Himmelreich, der in unserer Mitte verborgen und dort nur zu finden ist. In der Mitte, d.h. in einem ausbalancierten harmonischen SELBST.


http://archiv.connection.de/index.php/wirtschaft/115-linkespiritualitaet

Auch die Connection beschäftigt oder veröffentlicht in der Mehrzahl Autoren/Artikel, die hinsichtlich des spirituellen BW-Entwicklungsziels voller "vielleicht" sind, d.h. sie sind voller Vorstellungen im Sinne von "gut"  über den zustandslosen Zustand. Dass Paulus  aber v i e l l e i c h t  recht haben könnte, diese Möglichkeit wird noch  nicht mal ansatzweise in Betracht gezogen -  weil es sich vollkommen dem Egomind entzieht, wie es möglich ist, sich den Regeln der weltlichen "Obrigkeit" zu unterwerfen, derweil man einer inneren Freiheit teilhaftig ist, die eben nicht von dieser Welt ist. Da greift sich sogar der Logiker an den Kopf: Warum sollte ein befreites SELBST, welches zum Ziele der Befreiung den  größten "Heiligen Krieg" gegen (s)Ich und Welt ausgefochten hat und demnach überwunden/transzendiert hat, noch mal in den Ring steigen, um "dort draussen" gegen Ungerechtigkeiten zu rebellieren und erneut Idealen hinterherrennen? In einer Welt, die jede (ernsthafte) Bedeutung für ihn verloren hat? Für einen solchen ist die Welt nurmehr zum Freien Spiel gemacht und  die scheinbaren Geschehnisse darin sind ihm  nur Schattenspiel - Spiegel für die inneren Auseinandersetzungen im Krieg Ego vs. Selbst. 

Ja, und natürlich findet sich auch in diesem ohne Zweifel intelligenten Spiri-Klugschwatz wieder der integrale Ansatz von Ken Wilber, dem ich so nicht zustimmen kann - nein, man kann eben nicht zwei Herren dienen! Weder im Vorfeld  noch nach der Befreiung. Wer hier ein Sowohl-als auch postuliert, postuliert ein Konstrukt ohne jeglichen Bezug zur Wirklichkeit.  Es gibt auf dem ganzen spirituellen Weg keine radikalere Entweder-Oder-Entscheidung als an dieser Stelle; hier entscheidet es sich, ob du berufen bist, du SELBST zu werden, oder ob du dich entscheidest, ETWAS in der Welt zu werden. Beides zusammen funktioniert nicht.Das Ja zu Gott/SELBST ist das Nein zur Welt, so wie die Anwesenheit Gottes auf der Abwesenheit des Egos basiert.  IN der Welt, aber nicht VON der Welt zu sein, heisst für den Freien genau dies: Du bewegst dich spielerisch in der Welt, ohne von ihr ergriffen zu werden, bzw. ohne dass da ein Ego wäre, das sich identifizierend an ihr ver-greifen könnte. Nichteinmischung ist hier die Devise! Und wenn du jetzt diese Nichteinmischung mit  mir diskutieren und definieren willst, bist du erst recht auf dem Holzweg. Nichteinmischung heisst einfach nur, dass da niemand mehr ist, der Bock drauf hätte, die Dinge anders zu haben, als sie sind. Aber solange bei dir der Bedeutungsgeber so quicklebendig wie eh und je ist, wirst du immer Bock haben, die Dinge so zu deuten, dass sie deiner Hilfe und deines Eingreifens bedürfen.

Von dem Berufenen wird nicht weniger als Verzicht gefordert, es wird ihm "gezeigt", was auf ihn zukommt, so  dass am Ende seiner spirituellen Reise alle verlangenden Zugriffe auf die Welt "abgetötet" worden sind, insbesondere das Verlangen, die Welt zu verändern.  Von wegen "Sowohl-Als auch" -  hier an dieser Stelle gehts um die Hingabe deines Lebens,  gehts um den ganzen Kuchen, es gibt keine Möglichkeit, den Kuchen zu essen und gleichzeitig zu behalten.

Aus meiner Sicht/Erfahrung haben sich viele dieser wohlmeinenden Verbesserungsbemühten, die diesen "integralen Ansatz" verfolgen, - wenn ihr Sein überhaupt ein spirituelles ist und sie nicht nur spirituell DENKEN -  in ihrem Individuationsprozess (Heilung/Herzöffnung)  mit der (Selbst-) Liebe identifiziert, die sie aber weiterhin nach aussen projezieren, in  der Liebe zum Leben, Liebe zur Welt, Liebe zu den Geschöpfen - kurz: ihrer Liebe zu einem Da-Sein voller Bedeutung und Sinn, sie berauschen sich an  einer Schöpfung, die ihnen aber immer noch gegenübersteht. Das heisst: sie feiern die Trennung. Unbewusst.

In dieser Liebe zum Da-Sein wirft das Gute einen langen Schatten, was die volle Umkehr erschwert und damit die "Sicht" auf das bedeutungsentleerte So-Sein der ungeteilten Wahrnehmung der Welt und der Dinge darin. Ihre Spiritualität ist eine Materielle, eine Weibliche.  Solange das Ego als  Bedeutungsgeber nicht als ein solcher erkannt wird, wird es keine Befreiung von ihm geben. Man verbleibt im diskursiven Denken und bekommt keine "Stehende Verbindung" zum vertikalen Erkenntnismodus im Bewusstsein des Nichtwissens (um diese Welt). 

Damit hier keine Mißverständnisse auftreten:  Die weibliche Spiritualität ist nicht zu verachten, - ganz im Gegenteil: sie beherrscht einen Großteil der Individuation, sie ist die Triebfeder der Individuation und dient dem "Brüllenden Leben", der Befreiung der Gefühle und in diesem Zug der bewussten Identifizierung mit den eigenen authentischen Gefühlen, ferner mit den Geschöpfen, mit allen fühlenden Wesen, (Ich bin Alles, ich bin du-du bist ich.) welche der Desidentifikation (Ich bin Nichts, neti neti) VORAUS geht. Genau dies wurde im Patriachat unter der Fuchtel eines schwarzchristlichen Pösen Pater Nosters verdrängt und machte Heilung unmöglich. 
Es ist m. E. absolut wichtig für das Ich, innere Barrieren und Tabus zu überwinden, die das Ich daran hindern, voll einzutauchen in die Welt der Materie, des Körpers, des Da-Seins.  Und genau hier an dieser Stelle erinnere ich mich wieder an den Kurs in Wundern, bei dem m. E. das Eintauchen in die sinnliche Welt des Körpers und der Materie von vornherein  durch autosuggestive Praktiken verhindert wird und somit auch die Identifizierung mit den leidenden Wesen - dem kollektiven Leiden der Menschheit. Deswegen wirkte der KIW  auch genauso so kalt, körperfeindlich und dissoziierend auf mich wie andere patriachalische religiöse Konstrukte, die das nonduale Pferd von oben und hinten aufzäumen, statt von unten, d.h. von der Akzeptanz des Körpers/Materie bzw. von der Akzeptanz der Person in ihrem Hier und Jetzt auszugehen.  Der KIW suggeriert eine "bedeutungslose Welt" ohne  die Vorbedingungen zu beachten und zu erfüllen, welche es erst ermöglichen, die Welt von ihrer Bedeutung zu entleeren bzw. den Bedeutungsgeber zu "ent-sorgen": Er verhindert die Befreiung der Gefühle und in diesem Kontext die Identifizierung mit allem, was fühlt und lebt. (Wenn ich mich nicht irre, sprach der KIW  den Gefühlen von vornherein jegliche Bedeutung ab, das war auch der Grund dafür, dass dieses magere, verhungerte klapperdürre, saftlose Abstrakt-Konstrukt  etwa bei der 50igsten Lektion in meiner Mülltonne gelandet ist). Den Vater kriegt man nun mal nicht ohne die Mutter bzw. den Sohn.

Der dogmatische KIW-Anhänger hat oft eine Heidenangst vor seinen ungebremsten Trieben, er hat Angst, die Kontrolle über sich zu verlieren und im sinnlichen Höllentaumel eines brüllenden Lebens zu ersaufen. Er denkt dabei in Zeiträumen, dabei ist weiter nichts nötig, als sich seine Bedürfnisse und Wünsche  - statt sie zu verdrängen - VOLL BEWUSST zu machen, wenn sie auftauchen, im Klartext: man muss seine Triebe und Phantasien nicht unbedingt in der sog. Realität ausleben.  Da war ich früher mal anderer Meinung, bis ich irgendwann mal  darauf kam, alles, was sich in mir staute, u.a. die Begierden und Triebe bio-energetisch zu entladen:  ich habe sie nicht mehr ausgelebt, sondern nur zugelassen und solange gezittert, bis ich nicht mehr stehen konnte. So funktioniert Bewußtmachung - das spürst du in den Knochen und in jeder Zelle bis in die Haarwurzeln hinein! Und danach: AHA! 

Beides tut also not: Die  Spiritualität der Mutter  dient dem Leben der Materie/Formen, der Geist des  "Vaters" löst die Formen auf  - nein nein, nicht die Formen selbst, sondern er löst die IDENTIFIZIERUNG mit der Materie/Formen auf und verschiebt den Fokus vom unbewussten Leben mit seinem scheinbaren Tod hin zum Gewahrsein eines Ewigen LEBENS im JETZT.  Dieses Gewahrsein bekommt man nur, wenn auch die letzte Identifizierung aufgelöst wird: die Identifizierung mit dem Da-Sein  -  damit wird jegliche Einmischung in den sog. Weltenlauf absolut obsolet. Deswegen wird der Weise (als der letztgültig Befreite) niemals in die Politik gehen - denn ihm sind alle Tugenden, die einen Politiker auszeichnen, ein  Laster.


Politik zu "integrieren" wäre so, als ob man die Konditionierungen des Egos ins Wahre ICH-SELBST integrieren wollte, also das Unwahre ins Wahre.  Politik kann man  nur aufgrund von Identifizierung mit Ich und Welt betreiben! Auf dem Rückweg in die Welt schliesst man zwar ein, was vorher ausgeschlossen war, aber nur, um das vorher Ausgeschlossene nichtidentifizierend von innen her zu erfassen... Niemand kann Politiker werden, der nicht überzeugt davon wäre, dass die Welt einer Verbesserung/Veränderung bedürfte. Aber dies ist genau einer jener Glaubenssätze, die ihn an die Welt bindet. Als Befreiter kann man das Weltgeschehen - also recht eigentlich die GedankenKONSTRUKTE!, denen man lustvoll entfremdet ist -  beobachten und sich informieren, OHNE den Impuls,  einzugreifen. Man kann kein Politiker werden, wenn man den Glauben an diese Welt(sicht) verloren hat! Unmöglich, dass es für einen Befreiten eine veränderungsbedürftige Welt gäbe. Wer so etwas glaubt, ist nicht frei, da kann er noch so schöne spirituelle Reden schwingen. Huh - zu diesem Connection-Artikel gäbe es meinerseits noch viel mehr zu sagen, aber vorerst ist's erst mal genug für den ersten Tag im Neuen Jahr! 

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