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Sonntag, 28. Januar 2018
Von der Liebe zu Gott und der Liebe zur Welt - Radikale Betrachtungen
Es ist unmöglich, einen anderen Menschen in der altbekannten Weise zu lieben, wenn man wirklich und wahrhaftig auf dem Weg zu Gott ist. Es ist ab einem bestimmten Punkt der Hingabe auch nicht mehr möglich, Sex zu haben, ohne es als Verrat zu empfinden. Dieser Punkt ist dann der Fall, wenn die Identifizierung mit der Liebe zum körperhaften Da-Sein als solche erkannt wird und sich auflöst...
Die Liebe zu Gott schliesst alles andere aus, sie verlangt daher danach, ALLES zu opfern, insbesondere die Opferung aller phantasierten Vorstellungen eines Selig Endes, diese faszinierende Karotte, die den (beKIWten) Esel nicht auf dem wahren Pfadlosen Pfad hält, sondern nur auf den Irrweg der eigenen bildhaft vor-gestellten ZielVORSTELLUNG führt.
Dass es letztlich um die Einheitserfahrung geht, weiss man auf dem Weg auch nicht und sollte man nicht wissen. Besser wäre es, überhaupt keine Begriffe mehr dafür zu benutzen. Die meisten spirituellen Sucher haben zuviel mit ihrem Kopf statt mit dem Herzen gelesen und der Verstand hat sich aufgrund des Gelesenen nichts anderes als (Vorstellungs-) Bilder gemacht, sie WISSEN einfach zuviel, derweil sie alles GLAUBEN, was sie lesen. Dieses Glauben und Wissen ÜBER den Weg der Spiritualität ist wie ein erratischer Block, der sie von der Wirklichkeit trennt.
Zu diesem Glauben gehört auch die Illusion, Männer und Frauen könnten gemeinsam zur Einheit mit Gott finden. Irrtum. Wie bitte schön kann es möglich sein, gemeinsam das loszulassen, was sie aneinander bindet?!!! Gemeinsam gehen kann man nur, solange man mit der weiblichen Spiritualität der Verbundenheit des in der Welt-Da-Seins identfiziert ist. Löst sich diese Identfizierung auf, dann ist Schluss mit der Liebe und Freude am Da-Sein, Liebe zu anderen Menschen, zur Natur, zur Welt. Dunkler kann die Nacht nicht werden... hier werden die allerschwersten Kämpfe gefochten, da ist es nicht möglich, dass zwei Menschen MITeinander das Sterben lernen.
In der menschlichen Liebe geht man nicht gemeinsam in Gott auf, sondern auf einer personhaften psychisch-seelischen Ebene der ozeanischen Verschmelzung und Verbundenheit des "Ich bin du und du bist ich". (Vorsicht, nicht verwechseln: Diese Verschmelzungsphantasien findet man häufig auch beim Borderline-Syndrom.) Erst beim nächsten und letzten Schritt wird die Verbundenheit mit dem Da-Sein auf eine höhere Stufe (So-Sein) gehoben in der Letztgültigen Erkenntnis der EINHEIT: Mein ICH ist GOTT - GOTT ist mein Ich. In der Einheitserfahrung ist Gott als ein DU, also als ein von mir getrennt vorgestelltes Objekt "getötet". Das weibliche Da-Sein ist im So-Sein im doppelten paradoxen Sinne "aufgehoben" - nicht eliminiert oder negiert, sondern transzendier!.
Leider wird die Letztgültige Einheit von vielen spirituellen Suchern immer wieder mit Verbundenheit gleichgesetzt, was sie in einem allzu soften und prärationalen Zustand hält.
Um die weibliche Spiritualität zu transzendieren, ist es notwendig, dass Mann und Frau sich ihrer männlichen KRAFT bewusst geworden sind, um den Kampf mit dem Drachen des Unbewussten zu kämpfen. Anders wird die "Divina Ratio" nicht aus ihrem rationalen und prärationalen Gefängnis befreit werden.
Die Weibliche Weltfrömmigkeit ist nicht die Ultima Ratio! Die Ultima Ratio ist die Divina Ratio! Dieser Schritt von der müttlichen Da-Seins-Spiritualität zum "väterlichen" So-Sein scheint vielen Suchern offenbar zu radikal, die meisten Sucher und "Finder" auf dem spirituellen Marktplatz hängen in der komfortablen Da-Seins-Hängematte ab und sehen keinen Anlass zur weiteren Transzendierung... (Und dann gibt es natürlich immer auch diejenigen, die sich der väterlichen Gunst absolut gewiss sind und sich "nondual" GLAUBEN - das sind dann die phallischen Vertreter der Philosophia Perpenis, woanders auch bekannt als die Pösen Pater Nostes. lol)
Deswegen heisst es in allen Religion, das Weibliche sei dem Männlichen untertan. Mann hat es aber falsch interpretiert und vor allem umgesetzt. Es stimmt, dass Frauen Opfer sind, denn das Weibliche, die "Göttin", die Liebe zur großen Mutter, dem Da-Sein, zur naturhaften Welt wurde (und wird immer noch) jahrhundertelang von einem linkshirnverwixten Patriarchat unterdrückt. In der neuen Frauenbewegung sehen wir nun , wie "Kali" sich rächt... Es steht daher die Aufgabe an, dass die Frauen sich von Emanzipationsbestrebungen verabschieden, die nur der Systemerhaltung dienen und sich ihrer wahren Weiblichkeit bewusst werden. Das ist eine schmerzhafte Transformation, die allerhand Irrungen und Wirrungen mit sich bringt.
Dasselbe gilt im selben Maße natürlich auch für die Männer... Letztlich geht es um die Balance von Rechts- und Linkshirn, wenn man es organisch betrachtet und um die Hochzeit von Himmel und Erde, wenn man es poetisch sieht. Hierosgamos auf jeder Ebene des Seins.
Die Religionen könnten Männern und Frauen dazu dienen, Entwicklungshilfe bzw. Geburtshilfe zu leisten bei der Evolution des Bewusstseins des Neuen Menschen. Aber nur, wenn sie damit aufhören, den religiösen Mythos buchstäblich zu nehmen und sich zur Übersetzung und Entzifferung des Mythos der modernen transpersonalen Tiefenpsychologie bedienten.
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