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Samstag, 4. November 2017

Dogma - Erkenntnis - Sein


Weil du fragtest:
Lebendig ist eine Erkenntnis,  wenn sie spontan aus dem vertikalen Ursprung/Gewahrsein auftaucht. Glaubenssätze sind lineare Gedankenkonstrukte, i.d.R.  aus zweiter und dritter Hand (Bücher, Medien, Erziehung, Lehre). Glaubenssatz ist Dogma und betrifft die Annahmen über unsere gesamte sog. Realität.

Wo das Sein nicht nur ein friktives=geglaubtes Sein ist, ist das wahre Sein ein konkretes faktisches gleichmütiges SEIN auf der Basis der "Losigkeiten", dem "Ledigsein" von jeglicher Identifikation mit egoischen Charakter-Eigenschaften. Gleichmut ist perfekte Balance, es gibt hier so gut wie nichts mehr, was dich aus der Mitte bringen könnte.  Wo das Sein kein gleichmütiges ist, ist es kein Sein.

Der wissende und überaus gelehrte Verstand aber macht aus dem Lebendigen Jetzt- und SoSein eine Fiktion, ein philosophisches Konstrukt, er objektiviert ES. Wo das Sein  kein  Faktisches ist,  GLAUBT und denkt man  das Sein gern als Hintergrund, auf dem sich unser Ego austobt.  Da GLAUBT und denkt der konzeptualisisierende Mind  z.B., dass ALLES, was existiert, vom SEIN (bzw. Es,Das/Gott/Bewusstsein) durchdrungen ist - ohne SELBST durchdrungen zu sein. Vielleicht hat man wirklich mal ein Lichtlein gesehen, vielleicht hat man eine Ahnung, eine Intuition gehabt, vielleicht sogar ein erschütterndes echtes Erwachen.  Doch kommt man aus der vorübergehenden Entrücktheit des Minds zurück, ist  man wieder der Alte  mit all seinen egoischen Identifizierungen mit Ich und der Welt - mit dem Unterschied: man hat nun ein neues Konzept, mit dem das sich neu dünkende Ich identifiziert und mit dem vorlieblich bis zu seinem Lebensende hausieren geht.  (Wo Identifizierung ist, gibts nix Neues.)

Solange ein Mensch sich nicht aus sich SELBST heraus als ALLES und NICHTS - Form UND Leere - erkennt, hat sein Sein kein faktisches und er projeziert das SEIN in alle Dinge, die er in der Aussenwelt wahrnimmt.  Er glaubt zwar, dass auch bei ihm im Hintergrund seines Egos ein unendliches SEIN am WErke ist, aber er IST es nicht. Es ist dies derselbe Glaube der Christen, die glauben, dass Christus sie von allen Sünden erlöst habe durch seinen Tod am Kreuz und deshalb alle Menschen, die an Christus nur glauben,  Kinder Gottes sind, sodass  sie keine Probleme damit haben, weiterhin  munter ihren egoischen Tätigkeiten und Sünden nachgehen. Genauso glaubt auch der Gläubige Denker, dass sein Zorn, sein Widerstand, seine emotionalen Auf- und Ab-Achterbahnfahrten  -  also sein Ego - ein wahres Sein hätten und aus der selben UrsprungsQuelle stammten wie das neutrale Gewahrsein. Das ist nur DENKEN, aber kein SEIN.
Bewusstes Sein erfordert den (Kreuzes-)Tod des Egos, wie bei Jesus so auch bei allen anderen Menschen, die sich berufen fühlen, ihrer  Wahren Natur zu folgen.

Bewusstes SEIN ist nicht mehr mit der Materie, mit den Formen identifziert, es projeziert kein BewusstSein in die Dinge der Welt hinein. Es hat alle äusseren "Kräfte" in sich SELBST zusammengezogen bzw. ALLE seine Projektionen zurückgenommen.  Es hat erkannt: Die Welt bin Ich, die Welt ist in mir. Und letztlich: Ich All-Eins bin DAS einzige All-eine unendliche Bewusstsein.. Mit der Projektionsrücknahme sind alle äusseren Dinge in der "Welt" (Welt ist weiter nichts als ein Abstraktum, welches hier am Nullpunkt so nicht mehr existiert) ihrer Bedeutung entleert! 
Zwischen bewusstem (Gleichmütig-) Sein und Glaubensätzen ÜBER das Sein - unendlicher Abstand.
Alles und Nichts oder DAS, was ist, ist immer an das absolute Jetzt und damit an das absolute Allein-same SUBJEKT gebunden, das ICH BIN. Es läßt sich  nicht objektivieren bzw. in Dinge hineinprojezieren, in "Etwasse", wie der  Herr Fredoo es ein wenig gespreizt benennt.  Der konzeptuelle Verstand aber kann nicht anders. er konzeptualisiert die geistigen Erkenntnisse, egal, ob sie ihm aus erster Hand/Ursprung  oder aus zweiter Hand vermittelt werden und zieht seine unstatthafte Schlussfolgerungen aus der lebendigen Erkenntnis und damit das transpersonale Bewusstsein auf die personale BW-Ebene hinunter. 

Im Grunde handelt es sich bei diesem Problem um die alte Frage Dualismus vs. Nondualismus. Die Frage ist nicht zu beantworten, ohne dass der Verstand dabei draufgeht. Liiiiicht an!

Ok, Die Frage ging vorgestern nach der Verantwortung des befreiten Menschen. Gibt es nun eine Verantwortung oder gibt es keine? 
Zum ersten:
Wessen "Losigkeiten" nur auf Glauben (als Fürwahrhalten/Denken) basieren und nicht fest im Gewahrsein gründen, der hat nur  egoische  Vorstellungen* von der nichtidentifizierten transegoischen Absichtslosigkeit, Verantwortungslosigkeit, Moral-Losigkeit, Bilderlosigkeit, "Charakterlosigkeiten" (Eigenschaftslosigkeit) uvm.
(*Falsche oder richtige Vorstellungen gibts hier nicht, die Identifizierung mit Vorstellungsbildern als solche sind der Schleier, das Hindernis, die transegoische Wirklichkeit  zu SCHAUEN, die immer "hinter" den Vorstellungen des Minds liegt)

Zum Zweiten:
Die Frage ist weder mit ja noch mit nein zu beantworteten, sondern unterliegt dem  SUBJEKTIVEN Erkenntnisprozess des Gewahrseins, der sich im erkennenden SUBJEKT in den drei Identifikations-Schritten vollzieht, wie ich sie weiter oben schilderte.
So etwas wie Verantwortung ist für den WAHRnehmenden Mind nur ein objektivierender abstrakter Begriff ohne jede Bedeutung. Deshalb übernehmen wir Verantwortung und KEHREN UM  zu dem  Subjekt, welches ICH bin und zwar JETZT, hehe:
1. Ich bin verantwortlich (Bejahung, Überzeugung und Identifizierung auf der dual-personalen Stufe)
2. Ich bin nicht verantwortlich. (Auflösung der Überzeugtheit/Identifizierung mit BW 1 = Verneinung, Erkenntnis und neuerliche Identifizierung mit der Erkenntnis des BW 2.
3. Ich bin sowohl verantwortlich als auch nicht verantwortlich (Auflösung von BW2 = Auflösung des Entweder-oder-Denkens des Egominds von BW1, Aufstieg in die nächsthöhere "Ebene", Paradox, Transformation. Neuerliche Identifizierung!

4. NULLPUNKT: Ich bin weder dieses noch jenes,  also weder veranwortlich noch nicht verantwortlich. (Auflösung der Identifizierung mit der Überzeugtheit von BW3 -  Tilt. Aus. Unausprechlichkeit. Einheit. Leere. Bedeutungslosigkeit. Projektions- und Identifizierungsrücknahme gelungen.  D.h., es läßt sich über den "Gegenstand" der Verantwortung nichts aussagen, weil  hier KEINERLEI  Begriffe passen und die Sprache versagt. "Schweigen." Der Verstand steht STILL. Durch diesen DesidentfizierungsProzess entsteht das echte Schweigen des Verstandes, welches oft falsch verstanden und sogar geübt wird als simple Gedankenleere. Dieses Schweigen - diese absolute Passivität des Verstandes  kommt also aus der höchsten Aktivität.
Das Sein, über das sich etwas aussagen läßt, ist kein Sein. Jede Aussage darüber ist Definition und Definition basiert auf  Identifikation, weshalb es weder egoisch noch transegoisch ist. ES simply IST.

Meist bleibt der Verstand mehr oder weniger, kürzer oder über längeren Zeitraum mit einer dieser  BW-Ebenen identifiziert,  sehr viele Menschen ihr Leben lang, wenn nicht ein vertieftes Gewahrsein diese Identifizierung aufdeckt. Deswegen ist das Üben von Achtsamkeit so wichtig, weil es in Gewahrsein mündet und es ohne Gewahrsein keine WAHRnehmung von Anhaftung gibt. 

Nochmal: Der Glaube, dass ALLES, was existiert, von (Bewusst-)SEIN oder DAS erfüllt ist, ist also wiederum ein Glaube,eine Fiktion und  keine Erkenntnis,   "Alles"  ist - hier als Vielfalt der Dinge begriffen -  auch nur erneute Projektion und Schlussfolgerung des Verstandes. So etwas wie Vielfalt existiert nicht im konkreten JETZT, sondern nur im Kopf, im Denken und ist nichts Konkretes!!!
Wenn Du erkannt hast, dass du DAS bist, was du in die Welt hineinprojezierst, dann bist du in deiner Wahren Natur "angekommen".

Es gibt kein faktisches SEIN (kein DAS, ES, Gott/Bewusstheit) ohne die Seinsttugenden der "Losigkeiten". Die Erkenntnis, dass ich DAS bin, basiert auf der Desidentifikation von Denken und Fühlen.  Die Losigkeiten sind die Grundlage für das eigenschaftslose SELBST/Gewahrsein. Wo das  Ego aber mit seinen Eigenschaften, seinem Denken und Fühlen identifiziert. ist, ist kein Gewahr-SEIN. Gewahrsein entsteht durch die Transformation des Denkens und des Fühlens.  Der Glaube, die personal-duale BW des Egos mit seinem Gefühlschaos habe genausoviel Wirklichkeit wie die transpersonale BW-Ebene, ist irrig. Erst die Transformation des Denkens und Fühlens befähigt den Menschen die  dualistische Alltagskonsensus-Ebene  wie einen  Film WAHRzunehmen, mit dem man NICHT identifiziert ist. Wer bei dem Filmgucken anfängt zu toben, zu heulen oder Freudentänze aufzuführen, ist identifiziert. Klaro.

Ob es eine totale Desidentifikation von Ego gibt, weiss ich nicht, ich weiss nur aus eigenem Erleben, dass es nach der Glorreichen Auferstehung  - der Endgültigen Befreiung - keinen  Rückfall mehr in den Alten Adam gibt, weil das Gewahrsein stabil bleibt imd  jede sich anbahnende Identifizierung mehr oder weniger schnell erledigt. Wenn mir bei dem "Film"  (es macht keinen Unterschied,  ob in der scheinbaren Realität oder beim Anschauen eines virtuellen Films) vor lauter Rührung die Tränen in die Augen steigen wollen, was natürlich ab und an passieren will, dann werde ich mir sehr schnell dessen bewusst und diese Bewusstheit führt mich zurück ins JETZT und damit zu mir SELBST zurück.  Bislang jedenfalls ist es mir unmöglich geworden, die Bewusstheit total zu verlieren. Angst kam bislang keine auf , derweil der Bewusstheit gar nicht entgehen kann, dass es nur die Gedanken ÜBER die Dinge sind, die Angst machen.
Nicht zu vergessen wäre, dass auch diese Worte letztlich nur annäherende Beschreibungen sind, auch deshalb, weil sich dieses  1-0-1-0-fluktuierende Bewusstsein (noch?) nicht  beschreiben läßt.
Nach allem, was ich über diese Dinge schreibe, wäre es überhaupt angebracht, jedesmal mit den Alten Meister einschränkend den Zusatz hinzuzufügen:  Und dennoch....

Das waren so meine ersten spontanen freien Assoziationen zu deiner Frage, ob das transegoische befreite SELBST Verantwortung übernimmt oder nicht, Holdes Fräulein. (Vielleicht habe ich deine Frage auch falsch verstanden? Wen kümmerts - ich bin sooo (gewalt-)frei, dass ich mir bewusst gestatte, den Fragen anderer die Bedeutung zu verleihen, die sie spontan für mich haben.) 
Aber ohne Gewahrsein wirst du die Wahrheit meiner Antwort nicht erfassen können, wenn meine Worte keinen Widerschein in deinem Herzen bewirken, wirst du die sie allerhöchstens mit deinem klugen Verstand als Glaubensartikel in dein Konzept verwursteln.  Denn die Wahrheit wird dir von deinem Widerstand gegen sie, der sich v. a.. über deine Vorstellung über meine Person aufbaut, verdunkelt.
Dass du dir zum Thema Verantwortung zum Beweis deines Glaubensartikels die Vergangenheit bemühst und  einen alten Beitrag von mir aus 2015 heranziehst, oi oi,  erinnert mich stark an den Archivar Callida. Na ja, ich habe auf den alten Käse von mir nur einen kurzen Blick geworfen - kann gut sein, dass ich damals mit der Negation identifiziert war, hah, wen kümmerts?! So oder so - ich laufe immer ins Ziel.(4) 

Wahr ist: Die WAHRHEIT ist absolut, aber auch veränderlich - worauf der kleine Mann im Ohr mich promptly fragt: Macht diese  Veränderlichkeit die Wahrheit nicht UNWAHR? Huiiiiiiiiii und gleich gehts wieder los: 1-2-3-4TILT! :-D



Epilog:
Er kann's nicht lassen, ich habe ja schon viel darüber geschrieben und vielen meiner Leser mag es wie die Xte Wiederholung in den Ohren klingeln , aber er - der befreite Mind -  muss offenbar immer wieder neue Worte finden, bessere Worte, klarere Worte für das dem NormalVerstande völlig Unverständliche. Für ihn ist das Alte immer auch das völlig Neueste. 
Jo...Und dennoch... LOL


hm...Gibt's eigentlich sowas wie einen Endlosblog mit unendlicher Speicherkapazität?

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