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Donnerstag, 5. Juli 2018

Spiritualität, Sterben und Demenz

Weil mich das körperliche Altern offensichtlich nun doch auch spürbar zu ereilen scheint, drängt sich mir einmal mehr die Frage auf, wie es dazu kommen kann, dass erleuchtete Geister  im Alter einen "geistigen Verfall" erleiden können und einer solch "unrühmlichen" Erkrankung wie der Demenz zum Opfer fallen? Hm...Warum ist es eigentlich rühmlicher, bei sogenannter "geistiger Gesundheit" zu sterben?
Was sagt eigentlich der Buddhismus zu dieser Erkrankung? Könnte man den Alzheimerkranken ihre große Angst vor dem Ich-Verlust nicht mit spiritueller Unterrichtung nehmen? Viele Menschen bringen sich ja aus lauter Angst vor Demenz/Ichverlust um. (Vor allem sind dies Prominente!) Ganz schön krass, sich aus Angst vor dem Sterben umzubringen, ne? ;D

Ist Demenz wirklich krankhaft oder ist das langsame Vergessen des Ichs und seiner bekannten Welt quasi eine naturgegebene Gnade Gottes.... Mich dünkt, es könnte eine ganz natürliche Entwicklung sein, wobei die "Umkehr", das Loslassen vom Anhaften an allem Irdischen/Persönlichen von der Natur quasi erzwungen wird.

Was meine eigene "Vergesslichkeit" angeht, so scheint sich das horizontale diskursive Bewusstseinsfeld immer mehr zu vereingen - zu was soll es gut sein, wenn nicht dazu, dass dies dem vertikalen Gewahrseinsmodus zur letztgültigen Vertiefung verhelfen sollte? Nach aussen zur Welt hin total abgeschlossen, um nach Innen in der Erkenntnis des Absoluten SUBJEKTS, das ICH BIN, total aufzugehen? Ersaufe ich also  letzten Endes einfach - gluck gluck -  im Fokus des (höheren)Bewusstseins? Halten mich dann alle für dement?  Na ja, ich stelle mir gerne Fragen oder erzähle schöne Geschichten -  aber ja, es wäre schön, wenn ich darauf eine Antwort bekäme, wenn nicht ist auch ok, aber ich habe mal gesagt, dass ich bis zu meinem unbeschreiblichen Ende weiterhin beschreiben werden, was sich jeder Beschreibung entzieht. LOL. Ich weiss nicht, ob ich einfach so aufhören kann, mein doppelbödiges Sein  auf Facebook bzw. in meinem Blog zu kommentieren. Ich weiss auch nicht, was ich am Ende mit meinen schriftlichen Hinterlassenschaften machen werde: Löschen oder als Nachlass vererben? Keine Ahnung, ich hänge jedenfalls nicht an ihnen, und trotzdem denke ich mitunter, könnten sie für manche Menschen ein Fingerzeig in die richtige Richtung sein, obwohl ich strengstens darum bitte, dass man mir bitte kein Wort GLAUBEN soll... hmmmm.... na gut, bis es so weit ist, habe ich diese Frage wohl auch vergessen! he he....(Solange ich aber noch weiss, wo ich im Notfall Kröten herkriege, mache ich mir keine Sorgen - DANKE, Schatzi! :-D)

Jedenfalls fände der "geistige Zerfall" des kleingeistigen Verstandes für mein Empfinden ein durchaus rühmliches Ende, auch wenn es Aussenstehenden unrühmlich und unwürdig erscheint.  Meinem Empfinden nach läuft im Demenzkranken ein ähnlicher Transformationsprozess ab, wie bei der spirituellen Entwicklung. Der langsame Tod des Egos bedeutet nicht, dass der Kranke geistlos ist, im Gegenteil, um so mehr sich das kleine Ego zurückzieht, um so mehr wird bei der Reise ins Vergessen und Nichtwissen "Gott", der Große Geist tätig. Ich glaube, das dies bei Demenz nicht anders ist. Die Angehörigen haben diesbezüglich mehr Angst als der Kranke, sie können nicht verstehn, was da abläuft und sind oft gekränkt, wenn der Kranke sie nicht wiedererkennt. Demenz scheint mir wie das Sterben zu sein: es ist gaaaanz anders als man denkt und sieht  nur für den Aussenstehenden so furchtbar aus.  Demenz kennt keine Zukunft mehr und mit fortlaufender Demenz rückt die ganze Vergangenheit in die Gegenwart. So war es auch in meinen Tiefenprozessen, in denen ich über Jahre hinweg immer wieder Stück für Stück meine ganze Vergangenheit aus der Tiefe des Unbewussten in die Gegenwart empor holte und wiedererlebend bereinigte.  Es  heisst. im Sterben laufe im Zeitraffer noch einmal der Film des Lebens ab - das kann gut sein,  dazu wirken aber meiner Sterbeerfahrung nach noch die reinigenden Bardo-Zustände, (christl. Fegefeuer). Was andere im Sterben am Ende ihres Lebens erfahren, habe ich im Leben bei vollem Bewusstsein mitgemacht. 
Sterben ist Umkehr, die sanfte Kehrtwendung nach Innen zu sich SELBST, zu Gott. Ein langsames Sterben kann eine Gnade sein.

Was nun meine "Demenz", meine unendlich scheinende Reise ins Vergessen angeht, habe ich keine Ahnung, ob es sich dabei um etwas Pathologisches oder um ein kontinuierliches "spirituelles" Vergessen handelt. Ich kenne diese galoppierende Vergesslichkeit ja schon seit den diversen Tiefenprozessen bzw. im Vorfeld, als sich die Zeit  immer mehr bis zum Nullpunkt/Stillstand beschleunigte bevor die Schwelle zum Unbewussten überschritten wurde. Dann war Stille, Stillstand, aus der ich für gewisse Zeiten immer wieder auftauchte, um die Dinge im hellichten Tageslicht zu verarbeiten.   Seit der Glorreichen Auferstehung im Jahre 2011 steht die Zeit aber für mich ohne diese Unterbrechungen ganz still. Die Schwelle existiert nicht mehr. Seitdem kann ich nichts (Weltliches) mehr festhalten.... Ich habe immer größere Schwierigkeiten,  meine wenigen Angelegenheiten zu erledigen, weil ich immer alles vergesse, was ich mir vornehme....hmmm... - - -

Nach 2011: Mit dem diskursiven zeiträumlichen Horizont verengte sich bei zugleich auch die Sprache:  die Worte wurden immer weniger, auch wenn es scheint, dass ich immer mehr Worte mache, weil ich so viel schreibe. Wer genau hinschaut, der kann sehen, dass ich in meinen Texten den Dingen der Welt sehr selten egoische Eigenschaften verleihe, was dem Text Farbe und Lebendigkeit vorenthält  (Wenn,  dann tue ich das nur zur Deco.)  Auch deswegen wird mein Blog wohl vorlieblich von Männern gelesen, die geistige Nüchternheit eher zu schätzen wissen, als das weibliche Naturell, das sich vorlieblich an der Existenz, der Objekt-Liebe, an der Vielfalt von Gefühlsäusserungen, an Superlativen und tollen "berührenden" und betroffenheitsinduzierenden Attributierungen bezüglich seines irdischen Da-Seins berauscht. (Langsam beginne ich zu ahnen, warum - den Worten des monotheistischen Gott nach - die Frau dem Manne untertan sei und warum das (unerlöste) Weibliche einem spirituellen Sucher zu gewissen Zeiten recht satanisch anmuten kann. Das Ewig Weibliche zieht hinan und nicht hinab, genauso wie das Apollinische, das Ewig Männliche.)

Kurz: Die Welt zieht s(ICH) kontinuierlich von mir zurück, es ist mir Jacke wie Hose, auf welche Weise sie es tut, ob in "pathologischer" oder in "spiritueller" Manier. 

Ich habe damit angefangen, im Wordpad eine Liste meiner täglichen Fehlleistungen anzulegen, wenn ich es nicht vergesse... bei Gelegenheit werde ich sie mal hier vorlegen, wenn ich es nicht vergesse.....-D


Hmmm welche Symptome hat eigentlich die "Digitale Demenz"???? he he

 

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