Meine ungefragte Antwort auf die Frage: Was ist ein erwachtes oder offenes Herz? (Die Frage ging an einen sog. Erwachten)
Eine Kurzdefinition würde lauten:
Herzöffnung ist das langsame Erwachen der Liebe zu sich selbst.
Das Herz öffnet sich in Tiefenprozessen kontinuierlich mit der Schattenintegration - um so mehr Schatten integriert werden, um so mehr Selbstliebe um so mehr öffnet sich das Herz. Wenn das Herz sich öffnet, dann nicht primär der Welt und den Dingen/Menschen darin - (Ich=Welt!!!)- sondern im Erbarmen gegenüber der Person, die ich j e t z t bin.... In der Heilung der Person, für die übrigens das "Herz Jesu" steht, welches in letzter Konsequenz das unsere ist.
Wenn es in der Bibel heisst, zum Vater komme man nicht über den Sohn, dann bedeutet es genau dies: Zum geistigen (transpersonalen) Heil kommt man nur über die personale Heilung, der Gesundung des Ich. Ein ungeheiltes Ich kann nicht transzendiert werden, da vor der Transzendierung die Transformation steht. Transformation ist nichts anderes als Heilung der Person. Transformation kann man beschreiben, Transzendierung nicht. Transzendierung/Gott hebt das geheilte Ich in die Einheit "des Vaters, Sohnes, Heiligen Geistes".
Psychospirituelle Heilung mündet immer ins geistige "HEIL" (Heiligkeit) Ins e w i g e JETZT-Bewusstsein kommt man nur über das personale Jetzt-Bewusstsein der Person. Der erste Schritt zur Heilung der Person ist die Annahme der eigenen Gefühle hier und jetzt, statt sie wie so oft zu verdrängen. (Vergangenheitsbewältigung, Aufhebung der Verdrängung geschieht immer Hier und Jetzt an hand der Gefühle, die ich im Hier und Jetzt bewusst fühle. Man muss nicht in der Vergangenheit bohren, die Gegenwart bietet jede Menge an Auslösern für Gefühle, die eigentlich nur automatische Reaktionen sind, die in der Vergangenheit angelernt wurden.)
Im übrigen initiiert man so etwas wie einen Glaubens- bzw. Religionskrieg, wenn man jemandem den Glauben an die Person/Ich vorwirft, da derjenige, der dies einem anderen vorwirft vom gegenteiligen Glauben befallen ist. Gleich, ob man so oder so überzeugt ist - Glauben ist nur Glauben im Sinne von dogmatischem Überzeugtsein und ist aus transpersonaler Sicht eine schnöde Meinung wie jede andere. Der Verstand ist ein Dogmenjunkie...Glauben heisst mit Glaubenssätzen identifiziertsein. Der Glaubenssatz, es gebe keine Person, ist von der Qualität her nicht anders das Dogma von der jungfräulichen Geburt Jesu oder der Auferstehung Jesu in den buchstäblichen blauen Himmel.
Um zu heilen geht es zuvorderst darum, ein Ich, eine wirkliche Persönlichkeit erstmal zu werden/sein - die Transzendierung erfolgt dann quasi automatisch durch die innere Führung.
Ins ewige JETZT-Bewusstsein kommt man nur über das personale Jetzt-Bewusstsein der Person.
Im ersten Erwachen öffnet sich das Herz zugleich mit dem Auge des Gewahrsein, aber nur einen kleinen bekömmlichen Spalt, denn das Herz ist ein großes Herz, es ist das unendliche Bewusstsein/Gott selbst, in dem alle Dinge und Welten im doppelten Sinne aufgehoben sind. Ein Gewahrsein dessen wird nur dem zuteil, der zugleich seinen Verstand geläutert hat. Verstand und Herz im Einklang ist Gewahrsein. Das Herz hört niemals auf, sich dem Unbekannten (Gott) zu öffnen, da es die Unendlichkeit selbst in sich aufnimmt.
Die Fehlgehung der meisten sog. Erwachten geht dahin, dass sie aus einer kurzen Ich-Entrückung einen religiösen betonköpfigen Glauben basteln. Von nun an fühlen sie sich für IMMER "erwacht", dabei hat ihr Verstand - statt von der Erfahrung loszulassen - aus einer kurzen transpersonalen Erfahrung nur ein neues Glaubens-Konzept gemacht,und das wird dann manchmal bis aufs Blut verteidigt, nicht anders als es die Glaubenskrieger aller Zeiten getan haben.
Merke: Jede Erfahrung, die man auf dem spirituellen Weg gemacht hat, muss wieder losgelassen werden!
Dass man dies meist nicht möglich ist, liegt an der fehlenden Achtsamkeit für das eigene Denken. Nur Gewahrsein/Achtsamkeit kann die Identifizierung/Verhaftung mit einer Überzeugung als solche WAHRnehmen und auflösen. Ansonsten fällt man nur von einem Glauben (Weltbild) an eine Überzeugung in den Glauben an ein anderes Dogma. Man tapeziert sich das Zimmer neu, statt das ganze Haus abzureissen.
Wer sich als Person/Ich nicht annimmt, schafft sich keinen Himmel, sondern eine sadomasochistische Hölle . Und was den Willen angeht: Der Wille des Menschen ist insofern frei, als er zwischen dem Wahren und dem Unwahren unterscheiden fähig ist, er sich also entweder für den (Ego-) Tod im Leben oder ein Ego-Leben im Tod (Unbewusstsein) entscheiden kann.
Die Würdigung der Person in ihrem Da-Sein - j e t z t - ist es also, die die Startrampe für das transpersonale So-Sein bildet. Objektliebe gibt es nur für die Person, das Ich. Wenn das Ich transzendiert ist, ist auch die Objektliebe passè und in das göttliche Attribut der "All-Liebe" erhöht - und diese Liebe ist kein umärmelndes menschelndes objektgerichtetes Gefühlchen.
Die Frage nach der Herzöffnung kann nur von jemandem beantwortet werden, der sich den spirit. Heilungs-/ Transformationsprozessen hingegeben hat. Ein einzelnes Blinzeln macht noch keinen letztgültig erwachten Meister.
Nachtrag: Die Antwort des "Erwachten" auf die Frage, was ein offenes oder erwachtes Herz ist, lautete übrigens: Es ist ein Konzept.
Nun ja, das ist gewissermassen ein Totschlagargrument, mit dem man jede weitere Erläuterung im Keim erstickt, denn letztlich ist alles ein Konzept, da das Ego selbst ein Konzept ist. In diesem letztgültigen Sinne ist auch der Erwachte nur ein Konzept, eine Vorstellung des Verstandes. Bei dem Erwachten handelt es sich offensichtlich um einen Dogmenjunkie, wie ich ihn weiter oben schilderte.
https://www.allmystery.de/blogs/koman/zu_viel_licht_kann_blind_machen
AntwortenLöschen